ISSN:
1432-1246
Source:
Springer Online Journal Archives 1860-2000
Topics:
Medicine
Notes:
Zusammenfassung 1. Durch zahlreiche klinische Beobachtungen, sowie zwei zur Autopsie gelangte Fälle war es möglich, die Kenntnisse über die Pathogenese, Klinik und pathologische Anatomie der Nickelkarbonylvergiftung zu erweitern. 2. Danach ist die formale Genese wie folgt aufzufassen. Das Nickelkarbonyl wirkt als Inhalationsgift auf die große Oberfläche des respiratorischen Epithels ein und führt zum Bilde einer toxischen Pneumonie mit gleichmäßigem Befallensein sämtlicher Lungenteile. Inwieweit die häufig zu beobachtenden Gehirnblutungen auf resorbiertes Nickelkarbonyl zurückzuführen sind, oder inwieweit sie als Erstickungsblutungen aufzufassen sind, ist schwer zu beurteilen. 3. Demgemäß stehen im klinischen Bilde die Erscheinungen von seiten der Lunge, in Form von Dyspnoe, Reizhusten, Schmerzen entlang der Rippenbögen, im Vordergrunde. 4. Pathologisch-anatomisch ist das Zustandsbild charakterisiert durch einen eigenartigen Gerinnungsvorgang in beiden Lungen, der im histologischen Bilde durch eine Ausfüllung der Lungenalveolen mit einem Fibrinniederschlag bei fast völligem Fehlen zelliger Blutelemente gekennzeichnet ist. 5. In der Behandlung der Nickelkarbonylvergiftung bewährte sich uns die intravenöse Verabreichung großer Mengen hochprozentiger Traubenzuckerlösung sowie Medikation von Kalzium, Strophanthin und Kreislaufmitteln der Campherreihe.
Type of Medium:
Electronic Resource
URL:
http://dx.doi.org/10.1007/BF02123040
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